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Jahresrückblick 2023

Mosaik wurde von der Stadt Vöcklabruck mit der Integrationsarbeit in den Bereichen Bildung/Sprache, Wohnen und Bewusstseins-/Öffentlichkeitsarbeit mit Beginn 1.1.2023 (Gemeinwesenarbeit 1.2.2023) beauftragt. Der Jahresbericht 2023 von Mosaik Integration umfasst die Bereiche Bildung und Sprache, Wohnen und Bewusstseins-, Öffentlichkeitsarbeit- und Vernetzungsarbeit.

Bildung und Sprache

Integrationshelferinnen

Fünf Integrationshelferinnen waren im Jahr 2023 an den Stadtschulen Scherer Straße, eine Integrationshelferin war in der Pestalozzischule zwischen 20 und 25 Wochenstunden im Einsatz. Insgesamt wurden 1520 Stunden geleistet – der bisher höchste Wert seit Start des Angebotes im Jahr 2017.

Sie lasen, rechneten, schrieben mit einzelnen Kindern, dolmetschten im Unterricht und halfen den Kindern, die Aufgaben des Unterrichts zu bewältigen. Sie boten den Kindern eine Bezugsperson, der sie vertrauen können und die sie versteht. In Absprache mit den Schulleitungen und den Lehrenden wurden die „Integrationshelferinnen“ flexibel und bedarfsgerecht eingesetzt. Das betrifft sowohl das zeitliche Ausmaß als auch den Inhalt der Unterstützungsmaßnahmen. Durch den flexiblen Zugang konnte auf Veränderung rasch reagiert werden. Jede Minute kam direkt den Kindern und Lehrenden zu Gute. Die Schulleiterinnen und Lehrende bewerteten deren Arbeit als sehr gut und wertvoll. 

Ferienlernbetreuung

Im August fand die Ferienlernbetreuung im OKH statt. 17 Volksschulkinder vertieften unter der Anleitung der Pädagoginnen Dalia Ganjo und Christina Huemer an drei Vormittagen pro Woche ihre Deutschkenntnisse. Die Kinder waren eifrig bei der Sache. Mit dem Gelernten konnten wir ihnen den Schuleinstieg nach den Ferien erleichtern. Beim Lernen wurde auf Methodenvielfalt gesetzt. Spiele und Zeichnungen vertieften das Erlernte. Insgesamt wurden 86 Stunden geleistet.

Ferienlernbetreuung

"Mama lernt Deutsch"-Kurse

Zwei „Mama lernt Deutsch“ Kurse (inklusive Kinderbetreuung) wurden in Kooperation mit dem Institut Interkulturelle Pädagogik im Frühjahr bzw. Herbst im OTELO und YouX durchgeführt. Im ersten Kurs nahmen 14 Mütter und 19 Kinder, im zweiten 12 Frauen und 12 Kinder teil. Die Kurse wurden von der engagierten Deutschtrainerin Andrea Jedinger geleitet und orientierten sich an der Lebenswelt und -geschichte der Teilnehmerinnen, um sie für den Alltag zu stärken. So wurden neben einer aufbauenden Grammatik, Themen des alltäglichen Lebens behandelt (Bildungssystem, Familie, Gesundheit, Wohnen, Arbeitsmarkt, Menschenrechte, Feste und Bräuche etc.). Bei zwei Ausflügen besuchten die Teilnehmerinnen die Städtische Sicherheitswache und die Freiwillige Feuerwehr und nahmen viele Eindrücke und Lernerfahrungen mitKinder beim Kurs "Mama lernt Deutsch"

Wohnen

Wohnungsvermittlung und Einzugsbegleitung

Unser Angebot der Wohnungsvermittlung und Einzugsbegleitung als Teil des Projektes „housing first“/zuhause ankommen wurde von insgesamt 122 Personen (64 Haushalte) im Jahr 2023 genutzt. Der höchste Wert seit Beginn dieses Angebotes im Jahr 2017.  Insgesamt gab es 51 Wohnungsvermittlungen, davon 32 in Vöcklabruck. 

50 Haushalte wurden mindestens 6 Monate begleitet – davon 13 aus 2022 übernommen, 37 kamen 2023 hinzu. 

Eigener Wohnraum bedeutet Rückzugsmöglichkeit, Schutz und Sicherheit, weswegen er zu den elementaren Grundbedürfnissen des Menschen zählt. Eigener Wohnraum ist aber auch eine wesentliche Motivation, sich mit anstehenden Problemen auseinanderzusetzen und an Lösungen zu arbeiten. Die darin enthaltene soziale Komponente des Zusammenlebens, der Kommunikation und Interaktion mit anderen Personen macht Wohnen somit auch zu einer essentiellen Grundlage für gelingende Integration. Kompetente Einzugsbegleitung stellt in der Phase des Wohnungswechsels für alle Beteiligten eine vermittelnde Stützstruktur sowie Informations- und Anlaufstelle dar und leistet somit einen wesentlichen Beitrag zum konfliktfreien Ankommen in der neuen Wohnumgebung.

Projekt „Auf gutes Miteinander“

Das Projekt „Auf gutes Miteinander“ („AgM“) im Stadtteil Dürnau (Stelzhamerhof, Kaplanstraße, Dürnauer Str. 72-86) wurde ab Februar 2023 Schritt für Schritt entwickelt und umgesetzt.  Ziel ist die Förderung des Zusammenlebens im Wohnumfeld durch Abbau von Berührungsängsten und konflikt-präventiven Maßnahmen.
Es gab drei „Bleib Steh-Cafés“ und Kooperations-veranstaltungen mit dem Nachbarschaftsgarten Dürnau: Tag der Nachbarschaft am 28. Mai mit Bürgermeister Schobesberger und weiteren Gemeindevertreter:innen, eine Gratis-Yoga Stunde (von deinyoga_stefanie) zwei Kebab-Feste und ein Punsch-Treffen.
Ein wichtiger Kooperationspartner ist der Spielebus der Don Bosco-Schwestern. An Freitag-Nachmittagen (ausgenommen Ferien) gab es ein zweistündiges Spiel- und Bastelangebot, das von zahlreichen Kindern genutzt wurde.

Bei einem Fest im Nachbarschaftsgarten Dürnau

Auf Basis der Meldedaten der Gemeinde (Stand 04 23) wurde eine Auswertung nach Staatsangehörigkeit für das Siedlungsgebiet gemacht. Von den insgesamt 952 Bewohner:innen haben 688 die österreichische Staatsbürgerschaft, weitere 78 sind EU-Bürger:innen. Von den 186 Drittstaatenangehörigen sind Bewohner:innen aus Bosnien (51), vor Syrien (29), Türkei (13) und Kosovo (13) die größten Gruppen. Den höchsten Anteil an Bewohner:innen aus Drittstaaten gibt es aufgrund der ehemaligen ÖIF-Wohnungen mit im Stelzhammerhof (62 von 165).

Konfliktbearbeitungen

Im Jahr 2023 kam es zu zehn Konfliktbearbeitungen im Siedlungsgebiet und einem Konflikt in der Rennerstraße, der über Treffpunkt mensch & arbeit an uns herangetragen wurde. Fünf Fälle kamen von ISG verwalteten Wohnungen. Durch den Einsatz von vielfältigen Methoden (Telefonate, persönliche Gespräche, direkte Vermittlungen, Hausbesuche, Vernetzung mit sozialen Einrichtungen, etc.) konnten die Fälle gelöst bzw. deeskaliert werden. Drei Fälle sind noch in Bearbeitung bzw. werden noch beobachtet. Hinzu kommen zwei Konflikte die mit Hilfe von Mediation entschärft bzw. gelöst wurden.

Sehr gut war die Zusammenarbeit mit den Wohnbauträgern im Siedlungsgebiet ISG, LAWOG, Familie und BRW. Es gab zahlreiche Gespräche mit den Wohnungsverwaltungen und Hausmeister:innenn sowie ein Jourfix mit den Wohnbauträgern und der Gemeinde im September. 

Bewusstseins-, Öffentlichkeitsarbeit- und Vernetzungsarbeit

Schwimmkurse

Die im Februar gestarteten Schwimmkurse für geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine wurden im Juli beendet. Insgesamt sechs Kurse mit 44 Teilnehmenden fanden bis Ferienbeginn im Hallenbad statt. Großes Dankeschön an die Schwimmtrainerinnen und ehrenamtlichen Unterstützer:innen für dieses vom ÖIF geförderte Projekt.
Artikeln im Rathauskurier und in den regionalen Medien, Postings auf facebook und instagram waren Teil der Öffentlichkeitsarbeit. 

Vernetzungstreffen

 Folgende Vernetzungstermine wurden von uns wahrgenommen:

  • Steuerungsgruppe Integration der Stadt Vöcklabruck (4 Mal)
  • Steuerungsgruppe Integration im Bezirk Vöcklabruck (organisiert von BH, 5 Mal)
  • Gespräche mit Wohnbauträgern
  • Monatlicher Jourfix mit REKI
  • Vernetzungstermine mit anderen Trägeren der Gemeinwesenarbeit in OÖ

Ausblick 2024 und Dankesworte

Neben der Fortführung der beschriebenen Leistungen werden wir das Angebot der Konfliktbearbeitung sowie die Frauenarbeit (in Kooperation mit „mensch & arbeit“) ausbauen.

Ein großes Danke unserem Auftraggeber, die Stadtgemeinde Vöcklabruck für die gute Zusammenarbeit. Bei Stadt und Land Oberösterreich (Integrationsstelle), dem Sozialministerium sowie den Wohnbauträgern ISG, LAWOG und Familie bedanken wir uns für die Förderung. Wir bedanken uns bei allen Kooperationspartner:innen für die gelungene Zusammenarbeit. Auf dieser Basis werden wir 2024 weiterarbeiten. 

Download: Jahresbericht 2023 Mosaik Integration

Team Mosaik IntegrationTeam Mosaik Integration (v.li): Abeer Asfoor, BA (Einzugsbegleitung), Kristine Jurkovic (Wohnungsmanagement), Christina Hofer, BA (Gemeinwesenarbeit, Konfliktbearbeitung), Mag. Stefan Hindinger (Leitung)

Mosaik Integration: Gmundner Straße 69, 4840 Vöcklabruck

Integrationspreis

Die Initiative „SPOKI international – Vöcklabrucker Sportprojekt für alle Kindergartenkinder“ wurde 2020 gestartet, um Barrieren abzubauen und möglichst vielen Kindern dieses Angebot zu öffnen. Um die finanzielle Hürde zu verringern, wurde von der Gemeinde für Familien mit geringem Einkommen ein Fördertopf angelegt. Die Informationen zu SPOKI International wurde für die kleinen Sportlerinnen und Sportler und ihre Familien in sechs Sprachen übersetzt. Das Angebot ist in ganz Oberösterreich einzigartig. Die Integrationsstelle des Landes OÖ honorierte die Bemühungen mit dem „Preis für Nachhaltigkeit im Integrationsbereich“. 

Verleihung des Integrationspreises 2021Integrations-Landesrat Stefan Kaineder mit Jury und der Vöcklabrucker Delegation

Integrationsstudie

Einer spannenden Herausforderung hat sich die Stadt Vöcklabruck im Jahr 2017 gestellt: Ein ganzes Jahr lang ließ sie von 20 Studierenden des Masterstudiengangs Soziale Arbeit an der Fachhochschule Oberösterreich in Linz die Lage der Integration in der Bezirksstadt untersuchen. 

Datei herunterladen: PDFIntegrationsbroschüre

Im Detail wurden die Lebensbereiche Kindergarten und Schule, Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Vereinsleben unter die Lupe genommen. Die Forschungsergebnisse wurden unter dem Titel „Anerkennung, Ausgrenzung, ‚Integration‘?“ zusammengefasst. 

Eines der Resümees lautete: „Vöcklabruck ist eine Stadt, in der es vergleichsweise viele Bürger*innen und Initiativen gibt, die Migrant*innen und Geflüchtete unterstützen. Ehrenamtliches Engagement Einzelner sowie das Engagement einzelner Verantwortlicher von Institutionen und Organisationen machen den Unterschied, auf den es ankommt.“

Allein die Tatsache, dass die Studie von allen Parteien befürwortet und vom Bürgermeister unterstützt wurde, zeige, dass die Vöcklabrucker*innen Wert auf ein gutes Zusammenleben und Diversität legen. Entsprechend gebe es viele Angebote und Initiativen, die das fördern und zur hohen Lebensqualität der Stadt beitragen. Als eines der positiven Beispiele wurde der Gemeinschaftsgarten in der Dürnau angeführt. 

Dennoch bleibe noch viel Spielraum für Veränderungen. Studienleiterin Prof. (FH) Dr. Martina Tißberger gab den Zuhörenden mit auf den Weg: „Hinterfragen Sie sich selber und Ihr Denken kritisch – damit ist schon viel gemacht!“

Sozialmedia

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Ihre Ansprechperson:

Mag. Irene Kellermayr (Gesunde Gemeinde I Integration)