Kinder sind von Beginn an soziale Wesen und können ihre Emotionen, mit ansteigendem Alter, immer besser kontrollieren, einschätzen sowie benennen. So schaffen sie es auch mit negativen und belastenden Gefühlen umzugehen, entwickeln die Fähigkeit der Empathie und können, stabile Beziehungen aufbauen und aufrechterhalten. Auch die eigene Identität entwickelt sich weiter und wird von der Umwelt, den Mitmenschen und der Familie beeinflusst. Erfährt das Kind, dass es von seiner Umwelt angenommen wird, unterstützt dies das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Dies ist der Grundstein für erfolgreiches Forschen und Begreifen der Umwelt. Dabei steht der Interaktion mit Gleichaltrigen dieselbe Wertigkeit zu, wie der mit Erwachsenen. Durch die Interaktion mit Kindern und Erwachsenen in der Bildungseinrichtung, haben die Kinder die Möglichkeit, sich in verschieden Rollen auszuprobieren. Dies bietet ihnen die Chance eigene Interessen wahrzunehmen und auszudrücken. Auch Konfliktsituationen entstehen durch Alltagsituationen mit anderen Kindern - diese ermutigen zur Lösung von Differenzen und zur Kooperation mit anderen.
Für eine pädagogische Fachkraft ist es das Wichtigste, jedem einzelnen Kind genügend
Beachtung zu schenken, ihm
Anerkennung zu geben, es in
Geborgenheit,
Zufriedenheit und
Sicherheit zu wissen. Jedes einzelne Kind ist ein
Individuum und hat seine individuellen Fähigkeiten. Dies sollte von den Betreuungspersonen nicht nur unterstützt werden, sondern allen Kindern soll die hohe
Wertigkeit der Individualität vermittelt werden. Auch
Gefühle sollten akzeptiert und besprochen werden. Vor allem wenn das Kind die Eltern vermisst, ist es ok zu weinen und kuscheln zu wollen. Dieses Bedürfnis nach körperlichem Kontakt muss von einer Bezugsperson in der Gruppe gestillt werden. Gerade diese wertvollen und sensiblen Momente sollten nicht durch zeitliche Begrenzungen belastet werden. Wir als
Vorbilder müssen den Kindern unsere Prinzipien vorleben, um diese von ihnen zurückverlangen zu können. Auch
Selbständigkeit sollte bereits in der Krabbelstube verlangt und unterstützt werden. Gerade bei der Selbständigkeit durch Nachahmung der Erwachsenen tun wir uns oft schwer, die Kinder zu unterstützen. Schnell stoppen wir den Versuch mit Sätzen wie „Das kannst du noch nicht“ oder „Dafür bist du noch zu klein“. Doch es sollte immer beachtet werden, dass
Kinder immer nur so viel können, wie wir ihnen selbst zutrauen.