Mit vereinten Kräften gegen Gewalt

Mit vereinten Kräften gegen Gewalt

Was landesweit immer wieder eingefordert wird, funktioniert in Vöcklabruck hervorragend: Bereits zum 12. Mal trafen sich Vertreter:innen staatlicher und nichtstaatlicher Einrichtungen, die sich im Bezirk für Gewaltschutz engagieren. Gerade diese Vernetzung bringt im Notfall einen großen Vorsprung.

Heuer wurde das Treffen über Einladung des Vöcklabrucker Bürgermeisters Peter Schobesberger im Rathaus der Stadt abgehalten.

„Dieses Kooperationstreffen ist eine ganz wichtige Einrichtung zur gegenseitigen Abstimmung vor allem von Fällen häuslicher Gewalt!“ resümierte der Organisator des Treffens, Hermann Krenn vom Bezirkspolizeikommando. „Das fängt mit dem Ausspruch über das Betretungs- und Annäherungsverbot durch die Polizei an, geht weiter zum Opferschutz im Krankenhaus, zu den Frauenberatungsstellen und Frauenhäusern bis zur Kinder- und Jugendhilfe. Der Kreis schließt sich mit den für Gefährder:innen verpflichtenden Beratungsgesprächen bei den Beratungsstellen für Gewaltprävention.“

In jenen Fällen, wo es auch einen strafrechtlichen Bezug gibt, werden auch die Gerichte und Staatsanwaltschaft befasst. Leider kommt es auch immer wieder zu Geschehnissen, in denen Kinder unmittelbar oder indirekt betroffen sind. Dann werden auch Expert:innen aus dem Kinderschutzzentrum hinzugezogen.

Seit Einführung der Gewaltschutzgesetze - einer Reihe von Maßnahmen für den Gewaltschutz - wurden in Oberösterreich über 25.000 Betretungsverbote ausgesprochen, im Jahr 2022 waren es im Bezirk Vöcklabruck 208.

Immer wieder gab es auch Reformen und Verbesserungsvorschläge, letztere wurden häufig durch das Gremium „Kooperationstreffen“ miteingebracht.

Seit 2020 ist das Betretungsverbot mit einem Annäherungsverbot gekoppelt, welches einen zusätzlichen Schutz für die betroffenen Personen darstellt. Dazu wurden die sicherheitspolizeilichen Fallkonferenzen eingeführt, die spontan in besonderen Fällen einberufen werden können. Die allererste Fallkonferenz tagte im Bezirk Vöcklabruck. In der Folge wurden ein obligatorisches Waffenverbot sowie die verpflichtende Gewaltpräventionsberatung für Gefährder:innen im Gesetz festgelegt.

Im Zuge der Kooperationstreffen hat sich ein kollegialer Austausch mit gegenseitiger Wertschätzung entwickelt. Dies ist nicht zuletzt ein Grund für viele gemeinsame Erfolge im Bereich des Gewaltschutzes, sondern findet auch Beachtung und Anerkennung über die Bezirksgrenzen hinaus.

„Ich freue mich, dass unser Rathaus zu einem Knotenpunkt im Kampf gegen Gewalt geworden ist. Wir dürfen nicht wegschauen. Das muss Chefsache sein“, so Bürgermeister Peter Schobesberger.

27.10.2023 10:00